Der MSV Duisburg ist nach dem 0:1 gegen Spitzenreiter Jahn Regensburg wieder ein Stück näher am Abgrund. Und natürlich kann man sagen, dass die Zebras ein ordentliches Spiel gemacht haben. Sie haben alles investiert, die Moral scheint intakt.
Nur bekommt man davon keine Punkte, wenn man keine eigenen Tore schießt und trotz einer ordentlichen Darbietung die Partie verliert. Und dem MSV läuft die Zeit davon, die Zahlen zeigen: Der Absturz in die Regionalliga ist nur noch schwer zu vermeiden.
Auch wenn die Verantwortlichen Optimismus verbreiten, die Realität scheint eindeutig in Richtung vierte Liga zu zeigen. Mit einem Blick auf die Zahlen wird das ganze Dilemma klar.
Drei von bisher 24 Partien konnte der MSV gewinnen. Acht Zähler beträgt der Abstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Auswärts gab es noch nicht einen Sieg. Und von den restlichen 14 Begegnungen sind acht in der Fremde.
12,5 Prozent der Partien gingen bisher an den MSV, wenn Duisburg eine Chance auf den Klassenerhalt haben will, muss die Quote in den verbleibenden Partien auf 50 Prozent steigen. Wie will eine Mannschaft, die drei Siege aus 24 Spielen holen konnte, in den kommenden Wochen sieben aus 14 schaffen?
Denn die letzten zehn Jahre zeigen. Bis auf die Spielzeit 2017/18 - als 32 Punkte zum Klassenerhalt reichten - waren immer mindestens 38 Zähler nötig. Aktuell hat der Hallesche FC auf Rang 16 schon 25 Punkte. Bedeutet mit Blick auf 38 Zähler: Dem MSV fehlen noch 21 Punkte - oder sieben Siege aus 14 Partien. Das scheint mit der Mannschaft, wo auch noch Leistungsträger wie Marvin Bakalorz oder Sebastian Mai ausfallen - utopisch.
Daher gilt ab sofort: Die Verantwortlichen müssen den Worst Case als wahrscheinlichste Option für die kommende Saison ansehen - den Abstieg in die Regionalliga.
Und hier kommt den Zebras zugute, dass es mit Schauinsland-Reisen eine Einigung gab bezüglich der offenen Millionen-Darlehen, die nur unter bestimmten Bedingungen in der Zukunft zurückzuzahlen sind, sollte der Klub wieder auf einem Erfolgskurs sein.
In Liga vier würden die Schulden nicht zum Tragen kommen, so könnten die Zebras hier einen erfolgversprechenden Neustart wagen, sollte der Abstieg wirklich nicht verhindert werden können. Nur die Teams aus der Regionalliga West würden sich freuen, hätten sie wieder ein Zugpferd wie zuletzt Rot-Weiss Essen, das die Liga enorm aufwerten würde.
So viele Punkte reichten in den letzten zehn Jahren zum direkten Klassenerhalt in der 3. Liga
2023
Hallesche FC (41 Punkte)
2022
SC Verl (40 Punkte / 38 hätten gereicht)
2021
SV Meppen (41 Punkte / 38 hätten gereicht)
2020
FSV Zwickau (44 Punkte)
2019
Eintracht Braunschweig (45 Punkte)
2018
VfL Osnabrück (37 Punkte / 32 hätten gereicht)
2017
Werder Bremen II (45 Punkte)
2016
Stuttgarter Kickers (43 Punkte / 42 hätten gereicht)
2015
Hansa Rostock (41 Punkte / 40 hätten gereicht)
2014
Unterhaching (43 Punkte / 41 hätten gereicht)
Das Restprogramm des MSV